Tracking nach ESG-Kriterien

By Marc Schwarz
20 December 2019

Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien (ESG) sind eine zunehmend beliebte Methode für Anleger, Unternehmen zu bewerten, in die sie eventuell investieren möchten. Viele Vermögensverwalter bieten heute Produkte an, die ESG-Kriterien verwenden. ESG-Kriterien können Anlegern auch helfen, Anlagen in Unternehmen zu vermeiden, die aufgrund ihrer ökologischen oder sonstigen Praktiken ein größeres finanzielles Risiko darstellen könnten.

Bei den Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien (ESG) handelt es sich um eine Reihe von Standards für die Geschäftstätigkeit eines Unternehmens, die sozial bewusste Anleger zur Überprüfung potenzieller Anlagen verwenden. Umweltkriterien berücksichtigen das Verhalten eines Unternehmens im Umgang mit der Natur. Soziale Kriterien untersuchen, wie ein Unternehmen die Beziehungen zu Mitarbeitern, Lieferanten, Kunden und den Gemeinden, in denen es tätig ist, gestaltet. Governance befasst sich mit der Führung eines Unternehmens, der Vergütung von Führungskräften, Audits, internen Kontrollen und Aktionärsrechten.

In den letzten Jahren haben Anleger ein wachsendes Interesse daran gezeigt, ihr Geld so einzusetzen, dass dies mit ihren Werten in Einklang steht. Vermögensverwalter haben damit begonnen, Finanzprodukte anzubieten, die sich an ESG-Kriterien halten. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage von Natixis Asset Management zeigt, dass fast zwei Drittel (64 %) der institutionellen Anleger in Bezug auf ihre Portfolios irgendeine Form der ESG-Kriterien berücksichtigen, eine Steigerung von fast 10 % seit 2017. Während die Mehrheit ESG-Kriterien einbindet, um ihre Vermögenswerte mit den Unternehmenswerten in Einklang zu bringen, glaubt mehr als die Hälfte (54 %), dass damit auch Alpha generiert werden kann. Indes haben 61 % der institutionellen Anleger laut dem 2019 Edelman Trust Barometer Special Report ihre Allokation in Unternehmen erhöht, die sich in Bezug auf die ESG-Faktoren auszeichnen.

Ein Teil der Schwierigkeit für Vermögensverwalter besteht darin, relevante externe Daten wie CO2-Bewertungen einzubeziehen, um Anlagen gegebenenfalls ordnungsgemäß als ESG-konform zu klassifizieren. Da sich die ESG-Kriterien weiterentwickeln und neue Klassifizierungen entstehen, müssen die Unternehmen in der Lage sein, diese einzubeziehen und ihre Daten entsprechend anzupassen. Dies erfordert rechtzeitiges und effizientes Handeln. Alle beteiligten Systeme müssen flexible und erweiterbare Datenschemas bereitstellen und die Benutzer müssen in der Lage sein, diese Bereiche in alle operativen Aufgaben einzubringen, von Konformitätsprüfungen bis hin zur Portfoliokonstruktion.

Eine weitere Herausforderung ist die ordnungsgemäße Berichterstattung. Die Vermögenswerte müssen mit dem entsprechenden ESG-Bewertung versehen werden. Dann werden die Daten nach diesen Attributen zusammengefasst oder aufgeteilt, damit sie in den Berichten verwendet werden können. Dafür wird ein System benötigt, dass nicht nur eine Möglichkeit zur Datenerweiterung bietet, sondern auch über die Berichtsfunktionen verfügt, um Informationen nach verschiedenen Attributen zusammenzufassen und sie in Berichten zu verwenden.

Viele der heutigen Systeme verfügen nicht über diese eingebaute Flexibilität. Die Vermögensverwalter müssen dies direkt angehen, um nicht ins Hintertreffen zu geraten.